Offene Struktur

Im Gegensatz zur geschlossenen (Inhalts-) Struktur setzt die offene Struktur keine Grenzen für den Inhalt. Sowohl alle Medien und Teilinhalte, die Teil des eigenen angebotenen Hypermedia-Angebotes und der so aufgespannten Informationswelt sind, sowie auch alle darüber hinaus erreichbaren Medien, wie zum Beispiel alle weiteren Seiten im Internet, können in einer solchen Struktur genutzt werden. Dies bedeutet, dass es für Links im Hypermedia-Angebot ebenfalls keine Einschränkungen in Bezug auf das jeweilige Ziel gibt. Die Links können somit gleichberechtigt auch auf außerhalb der "eigenen" Informationswelt liegende Quellen zielen. Die Restrikitvität der geschlossenen Struktur ist somit wesentlich aufgebrochen. Dies mag auf den ersten Blick vorteilhaft erscheinen, da der Autor des Hypermedia-Angebots nicht mehr für alle (Teil-) Inhalte selbst sorgen muss und nicht mehr alleine für diese verantwortlich ist. Genau hierin aber liegen eine Reihe von Fallstricken.

Wie im obigen Abschnitt gezeigt, geht die strukturelle Begrenzung über Einschränkungen im Informationsangebot hinaus und schließt auch die Einheitlichkeit der Medienwahl und ihrer Gestaltung als auch die innere Geschlossenheit in Bezug auf Ausdrucks- und Darstellungsweise ein. Durch die Öffnung der Struktur verliert der Autor hier jedoch seinen Einfluss auf allen drei eingeführten Ebenen:

Dies hat grundlegende Auswirkungen auf die Verständlichkeit der Information, die vermittelt werden soll.

Sollen die oben aufgeführten Aspekte der Strukturierung auch bei der offenen Struktur als Arbeitsschritte einer Medienproduktion betrachtet werden, so müssen die Arbeitsinhalte der einzelnen Schritte den Besonderheiten, die sich durch die Offenheit einstellen, angepasst werden. Insbesondere das "Aufbrechen" des Inhalts muss hier zu einem "Eingrenzen" werden. Die Aufgabe des Autors liegt darin, die direkten Links, die aus der eigenen Informationswelt heraus führen, sorgfältig zu prüfen und nur solche direkten Links zu verwenden, die zu wirklich relevanten "auswärtigen" Quellen führen. Der Autor muss sich hier der Tatsache bewusst sein, dass er keinen Einfluss auf die weiterführenden Links in diesen Inhalten hat.

Abb. 54
Hypermedia: Offene Struktur

Wenn auch ein direkter Einfluss des Autors auf die Links, denen der Benutzer folgen kann, nicht möglich ist, so können, zumindest an einigen Stellen in den eigenen Inhalten, Hinweise und Bewertungen möglicher externer Quellen dem Benutzer eine Hilfe sein.

Zudem kann auch die einheitliche Gestaltung der eigenen Inhalte eine Hilfe für den Benutzer sein. Ändert sich die Gestaltung in Form, Farbe, Ausdruck, usw. kann der Benutzer daran erkennen, dass er auf seinem Weg durch die offene Informationswelt zu einer anderen, auswärtigen Informationsquelle gewechselt ist.

Auch die Betrachtung der offenen Struktur soll mit dem rechtlichen Aspekt abgeschlossen werden. Dadurch, dass der Autor oder das Autorenteam ihre Inhalte und deren Vernetzung letztlich für alle erreichbaren Inhalte des Internet öffnet, sind sie auch für die Gefahren verantwortlich, die durch Links entstehen, die nach "außen" weisen und damit auf Ziele, die ...

Die offene (Inhalts-) Struktur setzt einer aufgespannten Informationswelt keine Grenzen. Sowohl vom Autor direkt zu dieser Informationswelt hinzugefügte Knoten und Links als auch alle auf allen möglichen Wegen erreichbaren externen Quellen können für die Ziele der Struktur eingebunden werden. Links können somit auch aus dieser Struktur heraus auf externe Quellen weisen.