Zeitfragen und Lebenszeit

Unabhängig von der Form seines Auftretens stellt jeder Hotspot in der Zeit nach seinem Auftreten bis zu seinem Verschwinden ein Objekt im Video dar, das ein eigenes Verhalten besitzt. Wie oben schon eingeführt, kann dieses Verhalten zwei unterschiedliche Formen annehmen:

Darauf, wann welche Verhaltensform bei welchem Zweck sinnvoll sein kann, wird in den nächsten Abschnitten noch näher eingegangen. An dieser Stelle hier sollen zunächst das Verhalten und die Auswirkung auf die Benutzerakzeptanz im Mittelpunkt stehen.

Jeder Hotspot stellt eine kognitive Belastung für den Benutzer zusätzlich zur ohnehin existierenden Belastung durch das Video selbst dar. Sowohl das statische als auch das dynamische Verhalten haben hier Vor- und Nachteile, die gegeneinander und in Berücksichtigung des Anwendungszieles abgewogen werden müssen.

Die Lebenszeit eines jeden Hotspots kann, wie oben schon im Detail beschrieben, in die drei Phasen aus Abbildung 63 aufgeteilt werden:

Jede dieser Lebensphasen wird von einer Reaktionsphase des Benutzers beantwortet:

Vor dem Erscheinen des Hotspots ...
... wartet der Benutzer bewusst oder unbewusst auf den Hotspot.
Die Dauer dieses Vorgangs ist unbestimmt.

Während des Erscheinens des Hotspots ...
... beginnt der Vorgang des Erkennens des Hotspots durch den Benutzer.
Dieser Vorgang kann länger dauern als das Erscheinen.

Während der aktiven Phase ...
... kann der Benutzer den Hotspot aktivieren.
Dazu muss der Benutzer den Hotspot aber zunächst erkannt haben.

Im folgenden Schritt muss der Benutzer dann eine mögliche Assoziation des Hotspots zu einem sichtbaren Objekt oder zu einem übergeordneten Themenkontext erkennen.

Nun erst kann der Benutzer entscheiden, ob der Hotspot für ihn interessant ist oder nicht. Bewertet er den Hotspot als interessant, wählt er danach das Aktivierungswerkzeug, z.B. die Maus, aus und bewegt nun den (Maus-) Cursor auf den Hotspot und klickt diesen mit dem Mausbutton an.

Abb. 70
"Lebensphasen" eines Hotspots und Reaktionsphasen des Benutzers

Nun startet die aktivierte Reaktion des Hypermediums und damit die Rezeption dessen, was der Autor für diese Aktion vorgesehen hat. Dies kann sowohl eine Verlinkung als auch das Angebot weiterführender Informationen sein.

Das "Verschwinden" des Hotspots ...
... wird beim Benutzer durch die Erinnerung an den Hotspot begleitet.