Wie im vorigen Abschnitt schon gesagt, gibt es sowohl für Links oder Hotspots in dynamischen Medien als auch für dynamische Hotspots keine allgemeingültigen Standards, auf denen eine technische Realisierung und eine gestalterische Umsetzung basieren könnten.
Das Konfliktfeld, das sich aus dem Eigenverhalten der Medien und dem Eigenverhalten der Hotspots ergibt, wurde in verschiedenen vorigen Abschnitten schon angesprochen. Die im Folgenden aufgestellte Tabelle gibt einen allgemeinen Überblick aus technischer, gestalterischer und Benutzerperspektive.
(Hyper-)Medium | |||
statisch | dynamisch | ||
Hotspots |
statisch |
|
|
dynamisch |
|
|
Wie weiter vorn schon einführend beschrieben, ist es technisch durchaus möglich, jedes Medium mit interaktiven Elementen wie Hotspots anzureichern und so jedes Medium in ein Hypermedium umzuwandeln. Allerdings ist die technische Unterstützung in den meisten Fällen unzureichend. Lediglich die statischen Medien Text und Bild werden standardmäßig zum Beispiel durch das a-Element und die Imagemap in HTML berücksichtigt. Sollen dynamische Medien angereichert und in Hypermedien umgewandelt werden, kann auf keinerlei Standard zurückgegriffen werden. Hier müssen eigene anwendungsbezogene Lösungen entwickelt werden.
Auf Seiten der Benutzung ist es sicherlich das schon genannte Henne-Ei-Problem, dass die Möglichkeit der Dynamik in Verlinkungen weitestgehend unbekannt sind. Durch die weite Verbreitung und die tägliche Nutzung sind Hotspots, also Links, in Texten keine Überraschung mehr. Allerdings ist das Aktivieren interaktiver Elemente wie Hotspots in Bildern vielen Benutzern noch fremd. Dies steigert sich noch, wenn Hotspots in dynamischen Medien wie Videos eingebettet werden und wenn diese Hotspots dann selbst auch noch dynamisch werden. Das Henne-Ei-Problem manifestiert sich wie so häufig auch hier dergestalt, dass der Benutzer die Möglichkeiten nicht (er-)kennt, ihm die Lösungen daher fremd sind und er nicht danach fragt, weshalb wiederum keine Lösungen entwickelt werden. Zudem sind die Kombinationen "statisches Medium mit dynamischem Hotspot (oder dynamischem Teilinhalt)" und umgekehrt aus wahrnehmungspsychologischer Sicht problematisch, da die menschliche Wahrnehmung solche Kombinationen aus der natürlichen Umgebung eher nicht kennt.
Auch für den Autor, oder genauer gesagt für den Gestalter, erhöhen sich die Hürden bei der Einführung von Dynamik für Hotspots. Die Bewegung der Objekte in einem Medium bedeutet automatisch auch, dass die Darstellung der Objekte sich ebenfalls ändert. So wird ein sich näherndes Fahrzeug in einem Audioclip lauter und in einem Videoclip wird es größer. Ändern Objekte darüber hinaus während der Darstellung auch noch die Richtung oder ändern Personen ihre Körperhaltung, so kommt zur Größenänderung auch noch eine Formänderung hinzu. Dazu bedeutet die Positionsänderung eines Objektes unmittelbar auch, dass sich relativ zum Objekt auch der Hintergrund ändert. Hieraus kann das Problem resultieren, dass ein dem Objekt folgender Hotspot allein schon aufgrund der Farbgebung mit dem Hintergrund verschwindet und nicht erkennbar ist.
Dynamische Hotspots: Konturänderungen von Objekten
Hier schließt sich der Bogen zurück zur Technik, denn diese muss Lösungen bereitstellen, diese Veränderungen auch beschreiben und auf den Hotspot übertragen zu können.