Abschließend soll auch die Betrachtung der Gestalt- und Gestaltungsfragen abgeschlossen werden mit einem kurzen Blick auf potenzielle Live-Aspekte.
Generell kann auch hier gesagt werden, dass alles, was in diesem sowie auch in den vorigen Abschnitten vorgestellt wurde, auch unter Live-Bedingungen gilt und auch für die Nutzung unter Live-Bedingungen realisiert werden kann.
Zwei oben schon angesprochene Punkte bekommen unter Live-Bedingungen allerdings noch einmal eine höhere Bedeutung. Der eine Punkt ist der, der im Abschnitt "Referenzierte Medien" als Informationsüberladung bezeichnet wurde. Dort wurde mit der Menge der zusätzlichen Information argumentiert, die den Benutzer zum einen vom Führungsmedium ablenken, ihn aber zum anderen sowohl in der Wahrnehmung als auch in der Navigation beeinträchtigen und behindern können. Jedoch gibt es keine sichere Aussage darüber, ab welcher Menge an parallelen Informationsquellen und -angeboten eine negative Wirkung bezüglich der Wahrnehmung eintritt. Wird aber die Kombination aus dynamischen Effekten, also der kontinuierlichen (Ver-) Änderung der präsentierten Information, die das Wesen der Live-Programme ausmachen, mit anderen Medien und Informationen berücksichtigt, so kann sicherlich auch schon das parallele Angebot eines Textes zu einer Live-Sendung dazu führen, dass der Benutzer der Handlung nicht mehr folgen kann. Hier hat dann die Informationsüberladung ihre negative Wirkung schon mit einfachen Mitteln entfaltet.
Verhindert werden kann dies nur durch eine gute Gestaltung auf ...
Diese umfassende Gestaltungsproblematik auf drei Ebenen führt dann nahezu zwangsläufig zum zweiten Punkt, nämlich der Frage des Aufwandes, den der Autor oder Produzent gewillt ist, in die Realisierung des (Live-) Programms zu investieren.
Das diese Punkte lösbar sind, zeigen eine ganze Reihe von erfolgreichen Projekten, wie zum Beispiel auch der Versuch der Anreicherung des Internet-Angebotes rund um den Eurovision Song Contest ESC 2008. [HOF08]
Screenshot von HyLive: Interactive ESC-Projekt