Kleiner Paulemann

Die letzten Wochen hattest Du ja schon nicht mehr richtig gefuttert.
Früher viereinhalb Kilogramm, hast Du im Februar schon nur noch 3.7 KG auf die Waage gebracht.
Und seitdem hast Du immer weniger gefressen. Alles, was Dir angeboten wurde, hast Du angeschaut und angeleckt – und dann stehen lassen. Alles – das war dann nicht nur Dein spezielles Futter für Deine Nieren- und Herzprobleme, sondern das war wirklich alles, was Du überhaupt hattest fressen können.
Wenn Du dann doch mal gefressen hast, habe ich mich über alle Maßen gefreut!
Und war umso trauriger, wenn Du die nächste Mahlzeit wieder hast stehen lassen :-(

Und die ganze Zeit über konnte man Dir mehr und mehr Dein Alter ansehen.
Du wurdest immer unsicherer auf Deinen Beinchen.
Nur manchmal hast Du noch einen kleinen Spurt eingelegt – ganz wie damals :-) das hat mein Herz erstrahlen lassen :-)

Am Mittwoch ging es nicht mehr :-( eine Ferndiagnose bei der Tierärztin war nicht möglich – also sind wir am Nachmittag mit Dir dorthin gefahren.

Eine Spritze sollte helfen, Deinen Magen zu beruhigen – damit du all das wenige, dass Du doch noch gefressen hast, nicht wieder auskotzt und hinten raus lässt. Eine Paste zum in die Ohren reiben, um Deinen Appetit anzuregen – und Tabletten gegen Deine Übelkeit.

Die Tabletten hast Du auch auf einem Liquid Snack, den Du so geliebt hast, genommen.
Geholfen hat all das nicht :-(
Sonst hast Du am Mittwoch gar nichts mehr gefuttert.

Und auch am Donnerstag nicht. Nicht einmal, wenn man es Dir direkt hingehalten und angeboten hat, wolltest Du etwas fressen :-(

Und am Donnerstag warst Du dann auch so schwach und wackelig, dass wir keine andere Wahl hatten. Man konnte sehen, wie Du immer mehr abbaust

Der traurigste Moment in unserem Leben – zu entscheiden, dass wir Dich gehen lassen müssen!

Dich dann zu sehen – und zu wissen, dass das Deine letzten Stunden bei uns sind und dass Du morgen von uns gehen wirst – das war so unendlich hart!

Jede Minute waren wir bei Dir. Den ganzen Tag habe ich an Deinem letzten Lieblingsplatz im Gästezimmer gesessen. Mein Arm an Deiner Seite, damit Du nicht umfällst und von dem Kästchen herunterfällst. Angelehnt an meinem Arm hast Du dort geschlafen – bist richtig tief eingenickt, lagst völlig entspannt auf der Decke. Danke für dieses Vertrauen :-)
Den Abend und die Nacht habe ich neben Dir gesessen – versucht, Dir das Gefühl zu geben, dass Du nicht alleine bist – dass ich für Dich da bin!
Ein paar mal in der Nacht bist Du aufgestanden, bist zum Trinken gegangen, um Dich dann wieder zu mir zu legen.

Am Freitag Morgen dann der schlimmste aller Anrufe – die Bitte um einen Termin, der Dich erlöst :-(

Und während wir neben Dir sitzend die Zeit abwarteten, bist Du noch einmal so richtig tief eingenickt – und hast die letzten virtuellen Traummäuse im Schlaf gejagt – Dein Zucken im Schlaf war wieder so unglaublich niedlich :-)

Dein letzter Weg war ein Weg ohne Transportbox. Den Weg, den Du so oft in der Box erlebt hast – an Deinem letzten Tag hast Du ihn ohne Box zurückgelegt.
Und dann in der Tierklinik ...

Paule – ich vermisse Dich so sehr!!!


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