Multi ... (Teil 1 von 2)


Teil 2

Die Betrachtungen der Definitionen des Begriffes Hypermedia zeigen eine Auffälligkeit. Dies ist der anscheinend enge Zusammenhang des Begriffes Hypermedia mit einem zweiten Begriff, nämlich dem Begriff "Multimedia", der daraus folgend in diesem Kontext ebenfalls näher betrachtet werden muss.

Beide Begriffe sind in der Art und Weise, wie sie im allgemeinen Sprachgebrauch genutzt werden, nahe miteinander verwandt. So sehen einige Anwender Hypermedia als Verknüpfung von Hypertext mit multimedialen Inhalten [KRI05] oder als Oberkategorie mit der wichtigen Spezialisierung Hypertext, wie auch Herczeg es beschreibt [HER06].

Wie Hypermedia, so besteht auch Multimedia nicht nur aus einer Medienform. Dies ist implizit schon durch die Nutzung der Vorsilbe "Multi" beschrieben. Wie sich Multimedia aber tatsächlich darstellt und was ein Multimedium ist, auch dazu gibt es verschiedene Herangehensweisen.

Abb. 18
Hypermedia multimedial

Eine sehr grundlegende Herangehensweise besteht darin zu sagen, dass sogar das klassische "Buch" ein Multimedium sei, denn schließlich sind in nahezu allen Büchern neben dem eigentlichen Text auch Bilder oder bildhafte Inhalte zu finden. Dieser Definition folgend wäre dann auch ein Film, wie zum Beispiel ein Kinofilm, ein Multimedium, da auch hier in der Regel das Bild nicht alleine steht, sondern von auditiven Zusätzen wie der Sprache oder der Filmmusik begleitet wird.

Diese Herangehensweise ist ausgesprochen radikal, insbesondere da sich Bücher und Filme als eigenständige Medien verstehen lassen und in der Regel auch so aufgefasst werden. Nicht zuletzt gibt es für beide dieser Medien unzählige theoretische Grundlagen und Gestaltungsprinzipien, die diese Sichtweise auch unterstreichen.
Nicht ganz so radikal sind Definitionen, die häufig in Internetquellen zu finden sind und die letztlich mehr oder weniger gleichlautend aussagen, dass jegliche Kombination aus Bildern, Videoclips, Texten, Ton und Grafik Multimedia sei [INF06]. Bei genauerer Betrachtung dieser Definitionen lässt sich leicht zunächst mindestens ein Kritikpunkt finden. Dieser besteht darin, dass nur die genannten und keine weiteren Medienformen zur Konstruktion eines Multimediums genutzt werden können. Fairerweise soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass zumindest die genannte Quelle, das "InfoWissWiki", seine Definition von Multimedia mittlerweile wesentlich überarbeitet hat [INF12m] und nun weitestgehend der Definition von Steinmetz [STE00], die im weiteren Verlauf noch gezeigt wird, folgt.

Als Hinführung auf die Definition von Steinmetz lohnt sich aber dennoch die Betrachtung der beiden genannten Vertreter der zuerst vorgestellten, radikaleren Definition. Besonders im Hinblick auf die Charakteristika der jeweils einzelnen Submedien sind diese interessant. Sowohl die Einzelmedien Text und Bild im Medium Buch als auch die visuellen und auditiven Anteile im Medium Film weisen ein jeweils gleiches Zeitverhalten auf: