Teil 1 |
Interessant sind bei der Betrachtung dieser Ebene auch das Verhalten und die Akzeptanzmuster der Benutzer, wenn diese mit ungewohnten oder auch neuen Interaktionsparadigmen konfrontiert werden. Dies kann dann geschehen, wenn ein Softwarehersteller oder Medienanbieter eine neue Anwendung oder eine neue, umgestaltete Version einer schon verbreiteten Anwendung auf den Markt bringt. Letzteres konnte in der (näheren) Vergangenheit am Beispiel der Umstellung der menüorientierten Benutzungsoberfläche auf die "ribbon"-orientierte zum Beispiel bei Office-Programmen beobachtet werden. Die lange bekannte, gelernte Umgangsweise mit den verschiedenen Programmen musste hier grundlegend umgestellt werden. Wenn auch bei dem Entwurf und der Realisierung der neuen Benutzungsschnittstelle versucht wurde, die Benutzer frühzeitig und eng in den Entwicklungsprozess einzubinden, fiel vielen Benutzern die Umstellung doch vergleichsweise schwer.
One-Page-Navigation in HTML 5
Scrollen (rechts) anstelle von Menü (links)
Auch die Ablehnung der neuen Programmversionen war dementsprechend hoch. Erst nach und nach konnten sich die Benutzer mit dem neuen Bedienkonzept anfreunden. Ähnliches ist in der aktuelleren Entwicklung von Web-Angeboten und –Anwendungen zu beobachten. Durch die immer weitere Verbreitung und Nutzung von HTML5 verbreitete sich hier eine vielleicht nicht gänzlich neue, aber zumindest bis hierher eher seltener genutzte Form der Navigation. Auch hier wurde mehr und mehr von Menü- oder Hierarchie-Strukturen als Navigationswerkzeug und -mittel Abstand genommen. Vielmehr gewann als Hauptelement für die Navigation das Scrollen mehr und mehr an Bedeutung.