Hyper ... (Teil 2 von 4)


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Interessant ist, dass einige Definitionsversuche des Begriffes Hypermedia versuchen, diesen Begriff vom Begriff Hypertext abzuleiten. So sagt die Online-Enzyklopädie Wikipedia, dass Hypermedia oder Hypermedialität eine Spielart von Hypertext unter expliziter Betonung multimedialer Aspekte sei und die Begriffe Hypertext und Hypermedia von den meisten Autoren synonym genutzt würden [WIK12hy]. Letzteres, also die synonyme Nutzung der Begriffe, ist leider nicht zu widerlegen und entstammt der alltäglichen Ungenauigkeit im Umgang mit der sprachlichen Ausdrucksweise. Der erste Teil dieser Beschreibung dagegen ist wesentlich interessanter, da hier versucht wird, aus einem Medientyp heraus, dem Text, alle weiteren Medien in die Definition einzubinden. Wenn auch nicht gänzlich falsch, so erscheint diese Vorgehensweise doch durchaus fragwürdig, da so angedeutet wird, dass Hypertext das grundlegende Hypermedium sei.

In einer Arbeit des Instituts für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS) der Universität zu Lübeck wird dieser nicht ganz korrekte Ansatz besser beschrieben [HOE08]. Hier heißt es, dass "Hypermedien aus verschiedenen Informationseinheiten bestehen, die über Verknüpfungen beliebig vernetzt sein können. Die einzelnen Informationseinheiten können von jedem beliebigen Medientyp sein." Diese Herangehensweise ist schon aus dem Grunde der Herangehensweise, wie sie der oben genannte Wikipedia-Beitrag verfolgt, vorzuziehen, weil sie gänzlich ohne eine Festlegung auf einen expliziten Medientypus auskommt.

Die allgemeinen Informationseinheiten sollen auch im hier verfolgten Kontext Knoten genannt werden und die Verbindung zwischen diesen Knoten sollen als Kanten oder Links bezeichnet werden, wie es auch schon Bush und Nelson taten [BUS45][NEL92]. Kanten, oder allgemeinsprachlich eben Links, sind danach über Anker mit den Knoten verbunden. Diese Konstruktion ermöglicht eine nichtlineare Navigation durch einen Informationsraum, den jeder Benutzer individuell auf seinen eigenen Wegen erforschen kann, oder mit anderen Worten, den jeder Benutzer in sein eigenes mentales Modell individuell einbaut, wie oben schon dargestellt.

Abb. 15
Konstruktion hypermedialer Inhalte

Hypermedia wird somit also zum Oberbegriff für Medien, die mit einer Struktur untereinander verbunden sind [HER07]. Sollen spezialisierte Formen von Hypermedia beschrieben werden, so wird dazu ein sogenanntes Führungsmedium herangezogen (siehe dazu auch den späteren Abschnitt zum Thema Hypertext, um zum Beispiel Hypertext, Hypervideo oder Hyperaudio präzise zu benennen.