Teil 1 |
In Bezug auf die Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes geht die "In-Media-Darstellung" einen anderen Weg. Hier wird der zur Verfügung stehende Raum zunächst vollständig vom Führungsmedium ausgenutzt, in das, sofern notwendig, die Bedienelemente zur Steuerung eingebettet werden. Wird mit einem Klick die Verlinkung zu einem zusätzlichen Medium aufgerufen, so wird das Führungsmedium damit überlagert und das oder die zusätzlichen Medien an einer unveränderbaren Position angezeigt. Der Benutzer hat keinen Einfluss darauf, wo das zusätzliche Medium gezeigt wird, vielmehr kann ausschließlich der Autor die Position bestimmen und den aus seiner Sicht optimalen Platz definieren für das zusätzliche Medium. Diese Position kann durchaus von Zusatzmedium zu Zusatzmedium unterschiedlich sein.
In-Media-Darstellung
Vorteilhaft ist bei dieser Vorgehensweise die hohe Ausnutzung des Raumes. Dieser Vorteil wird allerdings dadurch abgeschwächt oder gar gänzlich aufgehoben, dass Teile des Führungsmediums von den anderen Elementen verdeckt und somit unerreichbar werden. Dies ist ein erster Hinweis darauf, dass bei der Gestaltung hypermedialer Präsentationen nicht nur visuelle und auditive Anforderungen berücksichtigt werden müssen, sondern darüber hinaus auch das Verhalten der medialen Inhalte insgesamt beachtet werden muss. Dies soll aber erst im folgenden Abschnitt "... (Medien-) Wahrnehmung" vertiefend thematisiert werden. Ein weiterer Nachteil ist die unruhigere Präsentation durch das freie Erscheinen von Elementen an unterschiedlichen Positionen und vor allem innerhalb des (Führungs-) Mediums, auf das der Fokus des Benutzers gerichtet ist.
Beide der oben vorgestellten Wege gehen davon aus, dass lediglich ein Fenster als Präsentationsbereich der Hypermedia-Anwendung zur Verfügung steht, innerhalb dessen alle Elemente platziert werden. Aus vielen anderen Anwendungen, insbesondere aus dem Bild- und Videobearbeitungsbereich, ist ein weiterer Lösungs- und Gestaltungsansatz bekannt. Hier soll sie als "Around-Media-Darstellung" bezeichnet werden. Die Hypermedia-Anwendung nutzt eine Vielzahl an unabhängigen Fenstern, in denen jeweils nur ein einzelnes Element oder Medium enthalten ist. Der Benutzer kann jedes Fenster frei verschieben, eventuell sogar schließen, und somit selbst bestimmen, wo welches Element für ihn am günstigsten platziert ist.
Around-Media-Darstellung
Der Vorteil dieses Vorgehens besteht darin, dass die gesamte Bildschirmfläche genutzt werden kann und durch die Möglichkeit des freien Verschiebens und Positionierens das Verdecken der Elemente und Medien untereinander abgeschwächt werden kann. Jedoch erhöht diese Freiheit das Maß der Interaktion des Benutzers. So ist eine Lean-Back-Situation, wie sie in Abbildung 19 im Abschnitt "Inter ..." beschrieben wird, für dieses Vorgehen als eher nicht optimal anzusehen.